TimoCom unterstützt Forschungsprojekt mit 20 weiteren Partnerunternehmen
Studie ermittelt enormes Einsparpotenzial für Logistik- und Agrarunternehmen
Erkrath / Mönchengladbach, 23.03.2015 – Die Potenziale, Energie einzusparen und CO2-Emissionen zu reduzieren, sind bei Unternehmen aus der Logistik- und Agrarbranche noch lange nicht ausgeschöpft. Zu diesem Ergebnis kommt das Forschungsprojekt “Green2: Green Logistics in Agrobusiness“, bei dem auch der Frachtenbörsenanbieter TimoCom mitgewirkt hat. Die Ergebnisse wurden jetzt nach zweijähriger Laufzeit im Rahmen einer Veranstaltung an der Fontys Hochschule in Venlo der Öffentlichkeit präsentiert. Demnach haben Unternehmen, die im Agrobusiness aktiv sind, erhebliche Einsparpotenziale auf dem Gebiet der Energie. Allzu oft bleiben diese ungenutzt.
Ziel des INTERREG-IV-A-Projekts Green² war es, grüne Logistikkonzepte für Unternehmen in der Agrar-Branche zu entwickeln. An dem Projekt waren 21 Partner unter der Leitung der Hochschule Niederrhein beteiligt. Das Softwareunternehmen TimoCom als Anbieter der größten Transportplattform Europas beteiligte sich auch im Bereich elektronischer Marktplätze.
Im Gesamtprojekt ging es um die grenzüberschreitende Betrachtung der Lieferketten im Agrobusiness, einem der wichtigsten Wirtschaftszweige der Region zwischen Rhein und Maas. Ziel war es, den CO2-Ausstoß sowie die Energiekosten für die Unternehmen substantiell zu vermindern. „Wer sich heute mit diesen Themen ernsthaft beschäftigt, hat schon morgen Wettbewerbsvorteile gegenüber den Mitbewerbern“, erklärt Prof. Dr. Holger Beckmann, Leiter des Forschungsprojekts. Dass es in Zukunft immer wichtiger wird, die Logistik ökonomisch und ökologisch effizienter zu machen, weiß auch Unternehmenssprecher Marcel Frings von TimoCom: „Kapazitätsbörsen auch für Kühlhäuser sind ein wirkungsvolles Hilfsmittel. Jeder kann durch Transparenz profitieren. Auch öffentliche Kühlhäuser können eine solche Plattform nutzen, um ihre Reichweite zu erhöhen und neue Partner kennenzulernen. Vernetzung ist ebenfalls ein wichtiges Stichwort. Die Entwicklung geht dahin, dass die Lager miteinander vernetzt werden. Hier entstehen dann auch neue Chancen und Energien.“
Im Rahmen des Projekts gab es vier Themenfelder, TimoCom hat sich bei Punkt 4 eingebracht:
- Nachhaltiger Güterverkehr: Aus Sicht der Wissenschaftler besteht weiterhin großes Potenzial, Güter von der Straße auf die Schiene oder Binnenschiff zu verlagern. Und das nicht nur, um CO2-Emissionen zu sparen, sondern auch Transportkosten. Auch aufgrund des immer stärkeren Stauaufkommens im Grenzgebiet und des zunehmenden Lkw-Fahrermangels ist es wichtig, dass jedes Unternehmen die eigenen Transportaktivitäten beleuchtet. Das Projekt hat gezeigt, dass der Zustand von Umwelt, Unternehmen und Verkehr insgesamt durch nachhaltige Maßnahmen im Güterverkehr verbessert werden kann.
- Die nachhaltige Gestaltung der innerbetrieblichen Transport- und Lagerprozesse. Hier gibt es zahlreiche Ansatzpunkte, um Energie zu sparen. „Allein die Umrüstung konventioneller Leuchtmittel auf LED-Lampen kann sich bereits nach einem Jahr amortisieren. Aber viele KMU scheuen die Investition“, sagt Projektmanager Frederic Krehl. Das Projektteam erstellte daher einen Leitfaden, der die nachhaltige Gestaltung der Intralogistik in Unternehmen fokussiert. Der Leitfaden bildet für Unternehmen eine wichtige Hilfestellung, Anhaltspunkte zur Umsetzung von Aspekten der grünen Logistik zu finden.
- Die Erhöhung der Energieeffizienz in der Lager- und Kühltechnik: Bei der energetischen Unternehmensanalyse zeigte sich, dass Einsparpotenziale schnell identifiziert werden können, wenn ein Energiemonitoring installiert ist. Große Kühl- und Lagerhäuser benötigen oft mehr als 50 Prozent ihres gesamten Energiebedarfs für die Kühlung ihrer Waren. Mit Absorptionskältemaschinen, von denen eine im Forschungslabor des SWK-Energiezentrums E² steht, lassen sich Waren mit in Kälte verwandelter Abwärme kühlen. Die Projektpartner gehen davon aus, dass Unternehmen mit der Investition in die ausgearbeiteten Energieeinsparmaßnahmen einen Großteil ihrer Energiekosten einsparen können.
- Ein elektronischer Marktplatz für Kühlkapazitäten: Die Lagerung temperaturgeführter Produkte unterliegt oft saisonalen Schwankungen. Das Lager eines Speiseeisproduzenten ist nur über wenige Monate im Jahr gefüllt, im Jahresmittel gehen die Wissenschaftler von einer Auslastung von 70 Prozent aus. Die ungenutzten Flächen müssen trotzdem weiter gekühlt werden. Für Unternehmen mit Kühlhäusern wäre eine europaweit agierende Börse interessant. In Phasen geringer Auslastung können Unternehmen hier ihre freien Kapazitäten vermieten und somit eine zusätzliche Einnahmequelle schaffen. Gelänge es, die durchschnittliche Auslastung auf Branchenebene zu erhöhen, würde dies die Energiebilanz der einzelnen Unternehmen positiv beeinflussen.
Der Abschlussbericht des Projekts, ein Leitfaden zu Energieeinsparungspotenzialen im Lager sowie zwei Case Studies können auf der Projekt-Webseite heruntergeladen werden.