Logistikwissen 15.12.2022
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Ein altes System neu gedacht: Milkrun in der Logistik

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Die ältere Generation hat ihn noch selbst erlebt, die jüngere kennt ihn wahrscheinlich nur noch aus Film und Fernsehen: den traditionellen Milchmann. Morgens bringt er frische Milch vorbei und nimmt die leeren Flaschen mit, die man ihm vor die Tür gestellt hat. Unabhängig von der Generation wissen aber nur wenige Menschen, dass der Milchmann auch einem logistischen System seinen Namen gibt: dem Milkrun. Diese Methode wird vor allem überbetrieblich zur Optimierung im Transport eingesetzt. Sie dient unter anderem der Vermeidung von Leerfahrten und der Auslastungsoptimierung.

In diesem Artikel wird die Milkrun-Logistik genauer betrachtet, um verschiedene Fragen zu beantworten: Wie funktioniert das System und welche Bedingungen sind Voraussetzung? Welche Vor- und Nachteile hat die Milkrun-Logistik? Und wie können Sie sie umsetzen, um Ihre Transporte zu optimieren?

Wenn Sie diese und weitere Fragen beantwortet haben wollen, lesen Sie weiter und schauen Sie sich zusätzliche Tipps von TIMOCOM zum Thema an!

Wie funktioniert Milkrun-Logistik?

Die Milkrun-Logistik hat ihren Namen vom traditionellen Milchmann, der sich für seine Milchlieferung an der Anzahl der leeren Flaschen orientiert, die ihm vor die Tür gestellt werden. Auch in der Logistik wird dieses System aufgegriffen: Beim Milkrun geht es darum, Waren genau passend zum Bedarf zur Verfügung zu stellen. Dies steht in enger Verbindung mit der Just-in-Time-Logistik.

Um diesen Ansprüchen zu genügen, muss bei der Milkrun-Logistik einiges im Vorfeld organisiert werden. Auf Grundlage der Losgröße (des bekannten Verbrauchswertes) wird eine Route festgelegt, auf der in einem stetigen Kreislauf Waren geliefert und aufgeladen werden. Die LKW starten also beladen an einer Produktionsstätte und fahren mehrere Stationen nacheinander an, bei denen jeweils Waren ab- und aufgeladen werden. Schlussendlich kehren sie zur Produktionsstätte zurück und der Transportkreislauf beginnt von vorn.

Dieses Konzept findet oft überbetrieblich Anwendung, kann aber auch innerbetrieblich eingesetzt werden. Innerhalb von Produktions- oder Montageprozessen kann so dafür gesorgt werden, dass an jeder Arbeitsstation immer das nötige Material vorhanden ist. Dabei kann gleichzeitig auch Müll, Verpackungsmaterial oder ähnliches entsorgt werden. Automatisiert man diese Prozesse, kann man Fehler durch manuelle Eingriffe vermeiden und für einen effizienteren Versorgungskreislauf sorgen.

Sowohl über- als auch innerbetrieblich durchläuft der Milkrun-Prozess in der Regel die folgenden Phasen. Die Phasen 2 - 4 können dabei beliebig oft wiederholt werden:

  1. Beladen (beim Ausgangspunkt)
  2. Transport (inner- oder überbetrieblich)
  3. Entladen (bei verschiedenen Stationen)
  4. Beladen (Mitnahme von weiteren Waren oder Abfallprodukten an den verschiedenen Stationen)


Vor- und Nachteile des Milkrun-Systems

Ein Ziel der Milkrun-Logistik ist die Optimierung des Transportprozesses und damit einhergehend die Vermeidung von Leerfahrten. Funktioniert alles, wie es soll, bringt das System große Vorteile für Unternehmen:

  • Nachhaltigkeit durch effizientere Transportrouten und den Einbezug von Entsorgungslogistik in den Transportkreislauf
  • Senkung der Transportkosten durch geringere Transportzeiten und reduzierte Umschlagvorgänge
  • Geringere Kapitalbindung durch Reduzierung der Lagerbestände
  • Bessere Planbarkeit durch festgelegte Route und Zeitrahmen, bessere Chancen für Just-in-Time-Belieferung

Doch damit alle Schritte im Milkrun-Prozess funktionieren, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Diese können gleichzeitig zu großen Herausforderungen für die betroffenen Unternehmen werden.

Die wohl wichtigste Grundvoraussetzung für eine funktionierende Milkrun-Logistik ist die reibungslose Kommunikation zwischen allen Akteuren. Dabei ist es egal, ob das System über- oder innerbetrieblich eingesetzt wird. Um eine fehlerfreie Kommunikation zu gewährleisten, ist es sinnvoll, sich technischer Hilfsmittel zu bedienen. Damit alle Beteiligten immer wissen, welche Ware sich gerade wo befindet, kann es beispielsweise hilfreich sein, Live-Sendungsverfolgung zu nutzen. So haben Sie immer im Blick, wo sich Ihre Ware befindet, wann sie ankommt und ob es zu Verzögerungen kommt. Die TIMOCOM Live-Sendungsverfolgung bietet eine Schnittstelle für Sie und Ihre Geschäftspartner, über die Sie sich schnell und effizient austauschen und Ihre gemeinsamen Transportprozesse optimieren können.

Bevor Sie sich um eine reibungslose Kommunikation mit Ihren Geschäftspartnern bemühen, ist es wichtig, sicherzustellen, dass diese zuverlässig sind. Denn alle Planung und Unterstützung führt zu nichts, wenn nicht alle Akteure an einem Strang ziehen. Idealerweise haben Sie bereits zuverlässige Geschäftspartner, denen Sie vertrauen. Falls dies nicht der Fall sein sollte, kann TIMOCOM Ihnen bei der Suche helfen. Über die Anwendung Ausschreibungen können Sie sich ein Netzwerk aufbauen und somit die Grundlage für die Optimierung Ihrer Transportprozesse legen.

Wetter, Verkehr und Stabilität als entscheidende Faktoren 

Haben Sie zuverlässige Geschäftspartner gefunden und Ihre Kommunikation mit diesen optimiert, gibt es noch einige weitere Faktoren, die den Erfolg eines Milkrun-Systems beeinflussen können. Dazu zählen die Witterungsverhältnisse und allgemeine Verkehrsbehinderungen, die sich negativ auf Ihre Transportrouten auswirken können. Außerdem ist zu bedenken, dass ein solches System nur da sinnvoll ist, wo ein großer und konstanter Bedarf an Waren besteht.

Insgesamt benötigt eine erfolgreiche Umstellung auf ein Milkrun-System eine sorgfältige Planung und eine gemeinsame Umsetzung durch alle Akteure. Deshalb ist der Einsatz einer Lagerverwaltungssoftware und gegebenenfalls weiterer technischer Hilfsmittel unabdingbar.


Transportprozesse optimieren mit dem Milkrun-System und TIMOCOM

Leerfahrten vermeiden, Transportkosten senken, Auslastung optimieren – Die Vorteile eines erfolgreichen Milkrun-Systems sind zahlreich. Auf dem Weg zu diesem Ziel müssen allerdings einige Hürden genommen werden. Doch mit zuverlässigen Geschäftspartnern, den passenden Hilfsmitteln und sorgfältiger Planung ist es möglich. Auch TIMOCOM kann Sie dabei unterstützen, die Umstellung zu bewältigen und Ihre Transportprozesse zu optimieren.



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Paula Bongers

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