Logistikwissen 29.12.2022
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6 Logistiktrends für 2023

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Das Jahr 2023 fordert noch mehr Flexibilität und Digitalisierung von Lieferketten ab

Logistiker und Spediteure, die 2022 am Markt bestehen wollten, mussten flexibel auf zahlreiche Veränderungen und Krisen reagieren. Doch wie sieht das kommende Jahr aus? Wohin bewegt sich die Logistikbranche in einer zunehmend digitalen Welt? Im heutigen Beitrag geht es darum, welche Logistiktrends für 2023 Sie im Blick behalten sollten.

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1. Nachhaltige Logistik und EU-ETS

Die Bekämpfung der Klimakrise wird nun auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten immer dringender. Ein entscheidender Hebel hierfür ist der EU-Emissionshandel (EU-ETS). Das System verpflichtet Unternehmen dazu, Berechtigungen bzw. Zertifikate zu kaufen, die die Emissionsmenge klar definieren – und damit eingrenzen.

„Die Unternehmen kümmern sich verstärkt um ihren „carbon footprint“. Nicht nur in Bezug auf Fahrzeugtechnik, Stichwort neue LKW-Generationen, sondern z. B.  Beleuchtungstechnik und Photovoltaik in und auf Lagerhäusern oder Yard-Management“, so Marc Kohlsdorfer, Teamlead im Key Account Management bei TIMOCOM.

Des Weiteren wird die erste Stufe des Lieferkettengesetzes zum 01.01.2023 in Kraft treten und mit ihr die „Verpflichtung zum Schutz der Umwelt und der Menschenrechte“ entlang der gesamten Lieferkette. Da diese Vorgabe – ob direkt oder indirekt – sowohl Logistik- als auch Industrie- und Handelsunternehmen betreffen wird, haben wir in unserer Nachhaltigkeitsserie  relevante Informationen für Sie aufbereitet.

2. Anpassung der Transportlogistik

Rein analoge Transportlogistik kann mit den rasanten Marktentwicklungen spätestens seit diesem Jahr nicht mehr mithalten. Wer in Zukunft am Markt bestehen möchte, sollte Herausforderungen als Chance verstehen und durch gute Vorbereitung und digitale Helfer die eigenen Lieferketten absichern. Dazu zählt die Diversifizierung der Logistikpartner, der Ausbau transparenter Kommunikation, der intelligente Aufbau von Lagerflächen und die Suche nach vor allem lokalen Lieferanten – sowie Multichannel-Logistik, die Flexibilität und Zuverlässigkeit schafft.

3. Logistiktrend „Internet der Dinge“ (IoT) und Robotics

Schon heute sind smarte Maschinen im Einsatz, die mithilfe cloudbasierter Software-Prozesse durchführen oder Informationen aller Art teilen. Smarte Sensoren an Containern können neben dem Standort beispielsweise Temperaturen, Druck und Feuchtigkeit des Frachtraums sowie weitere relevante Daten aufnehmen und verarbeiten. Neben einer transparenten ETA (estimated time of arrival) bietet dies weitere Vorteile für hochsensible Güter wie Medikamente oder Lebensmittel.

Auch im Bereich der Lagerlogistik kann nicht nur der Bestand gemeldet werden. „Autonome Gabelstapler übernehmen bereits gut 65 Prozent der menschlichen Produktivität und bewegen im Schnitt zehn bis 15 Paletten pro Stunde“, so DHL in der Verkehrsrundschau. Moderne Maschinen bewegen sich selbstständig durch Lager und können mithilfe von Kameras Produkte erkennen, aufnehmen und kommissionieren. Cobots (kollaborative Roboter) werden zum Beispiel in Produktions- und Lagerprozessen eingesetzt und arbeiten unmittelbar mit Menschen zusammen.

4. Smarte Prozesse, Transparenz und papierlose Logistik

Industrie- und Handelsunternehmen brauchen Softwareschnittstellen, die IT-Systeme miteinander verbinden und so den Austausch von Informationen sicherstellen. Das Ziel ist Transparenz und optimierte Distribution mithilfe von digitalem Tracking. Es ist nicht mehr allein das Rampenmanagement, das durch ETA-Berechnungen optimiert werden kann. Transparente und zuverlässige Informationen über den Lieferstatus haben sich längst zum Wettbewerbsvorteil entwickelt. Mehr denn je ist die Logistik Teil des Produktversprechens und als elementarer Bestandteil des Kunden-Services zu verstehen.

2022 ist dank des Projekts von GS1 und BVL der digitale Lieferschein als Pilotprojekt in den Livebetrieb gegangen – und damit ein weiterer Meilenstein in Richtung papierlose Logistik geschafft.

5. Lagerkapazität: Just-in-Case anstelle von Just-in-Time

Es könnte auch als Trend wahrgenommen werden, dass 2023 unter dem Titel „Produkte und Verfügbarkeit überall“ steht. Grund hierfür sind die gebeutelten Lieferketten und die kurzfristige, äußerst sprunghafte Nachfrage nach bestimmten Produkten und Rohstoffen. Seien es medizinische Masken, Corona-Impfstoffe, Chips, Holz oder zuletzt LNG. Die vergangenen 2 Jahre haben gezeigt, dass Produkte ad hoc nicht mehr zuverlässig geliefert werden können. Im letzten Quartal des Jahres lagen rund 60 vollgeladene LNG-Tanker vor Europas Küsten, da die Gas-Speicher, gesponsert von politischem Hochdruck, bis an den Rand gefüllt waren und die Preise in den letzten Monaten purzelten. Das Handelsblatt hatte dazu berichtet. Aufgrund dieser Volatilität und Unsicherheit, sind viele Unternehmen dazu übergegangen, ihre Lagerbestände deutlich aufzurüsten. Gepaart mit der anhaltenden Rezession und dem damit verbundenem Absacken der Weltwirtschaft, werden einzelne Produkte und Rohstoffe vermutlich im Überfluss vorhanden sein, wie u. a. ING in einer kürzlich veröffentlichen Wirtschaftsanalyse prognostiziert. Just-in-Case und Verfügbarkeit von Gütern ist ein Trend, den wir 2023 deutlich spüren werden.


6. Micro-Fulfillment für die letzte Meile

Der Onlinehandel boomt und ist durch die Pandemie um Jahre in die Zukunft katapultiert worden. Damit einhergehend ist der Bedarf an neuen Lösungen für die letzte Meile deutlich gestiegen. Gerade bei Konsumenten (B2C) ist auch das Thema Same-Day-Delivery weiterhin gefragt. Entsprechend wichtig ist es, das Micro-Fulfillment schneller, effizienter und zuverlässiger zu gestalten. Dies beinhaltet moderne Lager, zum Beispiel Nano-Lager an strategisch wichtigen Positionen. In anderen Ländern sind zudem autonome Drohnen für die Auslieferung der letzten Meile im Einsatz. Wenn Sie sich eine Effizienzsteigerung der letzten Meile als strategisches Ziel für 2023 gesetzt haben, sollten Sie unseren Beitrag „Mehr Puste auf der letzten Meile“ nicht verpassen.

Fazit

Die Trends für 2023 werden aus Perspektive der Logistikbranche unter drei Schlagwörtern stehen: Volatilität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Neben den vorhersehbaren Trends und Veränderungen durch beispielsweise das Lieferkettengesetz, werden und müssen sich Unternehmen auf unbekannte Risiken entlang der Lieferketten noch besser vorbereiten. Sei es durch das Anbieten zusätzlicher Lagerflächen über unsere Lagerbörse, das Onboarden neuer Partner über die Frachtenbörse oder durch Effizienzsteigerungen und Serviceversprechen für Kunden durch transparente Daten.

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Olga Polasik-Rüffer

Senior Marketing Communications Manager

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