Transportbarometer: TimoCom verbucht Frachten-Allzeithoch
Extrem hohes Frachtaufkommen in Q2
Das TimoCom Transportbarometer zeigt für das vergangene zweite Quartal ein Fracht- zu Laderaumverhältnis von 70:30 an. Der außergewöhnlich hohe Frachtenüberhang zog sich konsequent durch alle drei Frühlingsmonate — doch was waren die Ursachen für das starke Frachtaufkommen auf dem europäischen Transportmarkt?
Nach dem bereits aktiven Jahresstart verzeichnet TimoCom, der Anbieter von Europas größter Transportplattform, für das zweite Quartal 2017 den höchsten Frachtanteil in der Geschichte des Transportbarometers. Laut Statistischem Bundesamt exportierte Deutschland allein im Mai 14,1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese rasante wirtschaftliche Entwicklung war maßgeblich für den starken Frachtüberhang verantwortlich und sorgte dafür, dass europaweit übermäßig viele Kapazitäten benötigt wurden.
Transport und Logistik im Wirtschaftshoch
Im April stieg das Transportbarometer vom nahezu theoretischem Optimum auf 68 Prozent Frachtanteil an. Der erhöhte Konsum zum Osterfest sowie die Osterferien sorgen seit jeher für eine Steigerung der Nachfrage. Aber auch insgesamt suchten aufgrund der wirtschaftlichen Leistung enorm viele Auftraggeber in Europa nach passendem Laderaum.
Bedingt durch die Feiertage verdichteten sich die Wochen und damit auch die zu transportierenden Frachten. So lag im Mai das Fracht- zu Laderaumverhältnis bei 70:30. Ausschlaggebend war jedoch die wirtschaftliche Export-Höchstleistung in Deutschland. „Was sich für Spediteure und Frachtführer zunächst positiv anhört, ist für die wirtschaftliche Entwicklung langfristig eher negativ. Sollte sich der Trend verstärken und die Unternehmen ihre Kunden nicht mehr ausreichend beliefern können, so kann der Aufschwung sehr schnell abgebremst werden“, warnt Gunnar Gburek, TimoCom Company Spokesman.
Der Juni war mit 71 Prozent Frachtaufkommen der frachtenreichste Monat seit den Datenerhebungen des Transportbarometers. Laut des Konjunkturbarometers des Deutschen Instituts der Wirtschaft lag der Index mit 104 Punkten deutlich über der 100-Punkte-Marke. Das Konjunkturbarometer signalisiert damit ein kräftiges Wachstum der deutschen Wirtschaft.
Frachtenreiche Aussichten für das 3. Quartal
In Deutschland hoffen alle, dass die Wirtschaft weiterhin auf dem hohen Niveau produzieren und handeln wird. Dafür muss aber auch eine ausreichende Verkehrsleistung zur Verfügung stehen. Der Bundesverkehrsminister hat dies erkannt und den Infrastrukturausbau angestoßen. „Das ist der richtig Weg, allerdings sorgen auch die vielen Baustellen zunächst für längere Transportzeiten und damit für weniger Einsatzzeit. Außerdem ist die neue Regelung zur Wochenruhezeit eher kontraproduktiv: Wenn Frachtführer die langen Ruhezeiten nicht mehr im Lkw verbringen dürfen, versuchen insbesondere ausländische Fahrer am Wochenende nach Hause zu kommen und stehen am Wochenstart erst wieder mit deutlicher Verzögerung zur Verfügung“, so Gburek.
Bei TimoCom geht man also davon aus, dass kein ausgewogenes Verhältnis in Sicht ist und der Frachtanteil die freien Laderaumkapazitäten auch im nächsten Quartal wieder deutlich übersteigen wird.