19.06.2018

TimoCom LiveTalk: 5 Fakten über Girteka Logistics aus erster Hand

Europas größtes FTL-Unternehmen Girteka Logistics im TimoCom LiveTalk

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Heiß ging es her im Vorfeld zum TimoCom LiveTalk mit Europas führendem Unternehmen für Komplettladungen im Tiefkühlbereich: Girteka Logistics aus Litauen. Mehr als 13.000 Facebook-Nutzer schauten sich bereits den Video-Teaser zum Interview  an. In den Kommentaren auf Facebook wurde gemutmaßt über eine schlechte Bezahlung und zu lange Einsätze der Fahrer. Zum Termin am 12. Juni in der TimoCom Zentrale erschienen Kristian Kaas Mortensen, Chief Communications Officer, und Elena Kazinec, Key Account Managerin von Girteka Logistics, die direkt live auf die Fragen und Kommentare der Facebook Community reagierte. 

„Die meisten Transportunternehmen sind inhabergeführt und dadurch auch auf die Zeit und Kompetenzen von dieser einen Person beschränkt“

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1. Marktanteil von Girteka Logistics trotz Konsolidierung vergleichsweise gering
Girteka Logistics arbeitet mit multinationalen Großkunden zusammen, die Transporte im Wert von 50-100 oder 200 Millionen Euro pro Jahr beauftragen. Wenn also beispielsweise noch vor ein paar Jahren etwa 100 Speditionen für diese Großkunden arbeiteten, sind es heute nur noch 50 und in ein paar Jahren womöglich nur noch 25. Das bedeutet, dass mit dieser Konsolidierung auch das Auftragsvolumen von Girteka Logistics weiter anwächst. Der Markt für Straßengüterverkehr ist sehr fragmentiert: Hier bilden sehr viele kleine und mittlere Transportunternehmen die Mehrheit, so dass das Unternehmen trotz Konsolidierung einen vergleichsweise geringen Marktanteil einnimmt.

2. Girteka beschäftigt 8.500 feste Frachtführer bei ca. 20 Prozent Fluktuation
„Wir entlohnen unsere Fahrer nicht mehr oder weniger als andere Firmen: Bezahlen wir weniger, verlieren wir Fahrer. Bezahlen wir mehr, sinkt unsere Wettbewerbsfähigkeit“, stellt Kristian Kaas Mortensen, Mitglied der Geschäftsführung bei Girteka Logistics, klar. Laut Mortensen werden Girteka-Fahrer mit neuester Technik und Fahrzeugen ausgestattet und in einer firmeninternen Fahrer-Akademie speziell geschult. Auch bereits erfahrene Frachtführer müssen sich hier mit GPS-Systemen, digitalen Fahrer-Apps oder Eco-Fahrtechniken vertraut zu machen. Damit soll die Fehlerquote bei Kühltransporten reduziert und gleichzeitig die Qualität weiter erhöht werden.

3. Fuhrpark besteht aus 5.000 Lkw und startete mit gebrauchtem MAN-Truck
„Die meisten Transportunternehmen sind inhabergeführt. Wenn jedoch alle Aktivitäten nur von einer einzigen verantwortlichen Person bestimmt werden, sind sie gleichzeitig auch auf deren Zeit und Kompetenzen beschränkt“, erklärt Mortensen. Daher habe Girteka Logistics sich bereits vor zehn Jahren dazu entschlossen, eine multinationale Unternehmensstruktur aufzubauen. Probleme werden in täglichen Lean Meetings direkt aufgegriffen und von Abteilungen, über Bereiche bis hin zu einzelnen Teams herangetragen. Ein Beispiel für ein Lean Meeting Thema sind Schwierigkeiten mit intermodalen Verbindungen in Frankreich. “Wir konnten den intermodalen Transport mit Zügen in Frankreich aufgrund von Streiks nicht wie geplant umsetzen, also mussten wir auf die Straße ausweichen. Um 10:15 morgens war das komplette Unternehmen voll im Bilde und jeder wusste, welche Maßnahmen zu ergreifen sind“, berichtet Mortensen. Mit dieser Organisation war es Girteka Logistics möglich, binnen weniger Jahre auf 5.000 Fahrzeuge aufstocken – Tendenz steigend. Dabei fing alles mit einem einzigen, gebrauchten MAN-Truck an.

4. Über 50 Prozent der Fahrzeuge sind mit 2 Fahrern besetzt
Das Kerngeschäft des in Vilnius ansässigen Transportunternehmens sind internationale Transporte von Komplettladungen. Kurz gesagt: Fernverkehr mit Tiefkühl-Frachten wie Lachs oder Frischobst auf Strecken wie z. B. von Skandinavien nach Südeuropa. „Unsere Transporte sind sehr anspruchsvoll. Als Eilgüter müssen sie naturgemäß schneller durchgeführt werden als gewöhnliche Aufträge. Daher setzen wir bei mehr als 50 Prozent der Fälle zwei Fahrer ein und sorgen dafür, dass unsere Mitarbeiter mit ihren favorisierten Kollegen unterwegs sind“, so Mortensen. Häufig seien das Kombinationen wie Vater und Sohn, Geschwister, Eheleute oder zwei Freunde.

5. Digitalisierte Prozesse steigern Qualität
Für das auf Kühlfrachten spezialisierte Unternehmen stellt die Einhaltung der Kühlkette eine besonders anspruchsvolle Aufgabe dar. Diese bedeutet unter anderem, dass mehr als 8.500 Lkw-Fahrer auch in die Bedienung der Kühleinheit eingewiesen werden müssen. Hier wurde zunächst viel Geld und Zeit investiert, um jeden Lkw-Fahrer über ein E-Learning-Tool zu schulen. Durch diese Technologie konnte die Fehlerhäufigkeit erheblich reduziert und das Marktwachstum von Girteka beschleunigt werden. Neuerdings werden die Kühleinheiten bereits auch vom Büro aus angesteuert. Zusätzlich ist jeder Lkw mit einem Tablet und den entsprechenden Apps ausgestattet.

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