Transportmarkt 2025: Trotz guter Prognosen herrscht Skepsis in der Branche
Ausblick für den Straßengüterverkehr 2025: Was sagt das TIMOCOM Transportbarometer?
Frachtanteil im Jahresüberblick mit Vorjahresvergleich
Wie in unserer aktuellen Pressemitteilung berichtet, präsentiert sich der Transportmarkt in Europa zum Jahreswechsel 2024/2025 mit einem Spannungsfeld aus Herausforderungen und positiven Entwicklungen: Obwohl das Frachtangebot saisonal bedingt leicht abnahm, bleibt die Transportnachfrage insgesamt robust
Saisonale Schwankungen und steigende Transportpreise
Im vierten Quartal zeigt die Straßengüterverkehrsbranche traditionell einen leichten Rückgang der Frachtangebote. Trotzdem bleiben die aktuellen Werte deutlich über denen des Vorjahres. LKW-Transporte sind teurer geworden, da die Transportkosten gestiegen sind. Prognosen deuten darauf hin, dass die Preise für den Straßengüterverkehr 2025 weiter zunehmen werden. Grund dafür ist, dass die Nachfrage weiterhin ungebrochen hoch ist, die verfügbaren LKW-Kapazitäten jedoch gesunken sind.
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Positive Trends trotz wirtschaftlicher Herausforderungen
Die Zahlen des TIMOCOM Transportbarometers sprechen eine klare Sprache: Im vierten Quartal 2024 gab es in Europa 79% mehr Frachtangebote als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Besonders Branchen wie E-Commerce, Produktion und Einzelhandel sind haben diese Entwicklung getrieben. Unternehmen füllten ihre Lager auf und erhöhten den Warenverkehr über Grenzen hinweg.
Im vierten Quartal gab es in Deutschland 59% mehr Frachteingaben im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt stiegen die Frachteingaben im Jahr 2024 um 70 %, obwohl die Wirtschaft nicht gewachsen ist. In Österreich gab es im vierten Quartal 24% mehr Frachtangebote als im Vorjahr. Das ist besonders bemerkenswert, da die Wirtschaftsleistung dort um etwa 1 % gesunken ist.
Die Anzahl der Laderaumangebote sank 2024 um 12% im Vergleich zum Vorjahr. Die Gründe hierfür sind unter anderem der bekannte Fahrermangel und gestiegene Betriebskosten. Im Oktober, der ein nachfragestarker Monat war, gab es 6% mehr Laderaum als im gleichen Monat des Vorjahres. Insgesamt gab es im vierten Quartal jedoch 3% weniger LKW im TIMOCOM Marketplace als im vierten Quartal 2023.
Laderaumangebote 2024 insgesamt 12% unter Vorjahresniveau
2025 Neueinstellungen in der Transportbranche: Speditionen bauen Personal auf
Laut Umfragen des Instituts für Wirtschaft (IW) planen nur Unternehmen aus sieben Branchen in diesem Jahr, neue Mitarbeiter einzustellen. Dazu gehören auch Speditionen, die ihre Personalressourcen ausbauen wollen. „Die Hoffnung der Transportunternehmen auf bessere Geschäfte wiegt demnach höher als die allgemeine zurückhaltende konjunkturelle Stimmung“, kommentiert Gunnar Gburek, Head of Business Affairs bei TIMOCOM.
Beliebte Transportmittel im Straßengüterverkehr 2024
Im Jahr 2024 waren Curtainsider und Tautliner die gefragtesten Transporteinheiten. Diese Sattelauflieger wurden in 60,3% der Frachtangebote nachgefragt. An zweiter Stelle liegen Megatrailer und Jumbo-Lkw mit einem Anteil von 18,6%. Dicht gefolgt sind Thermotrucks und Kühlauflieger, die 13,2% der Anfragen ausmachten.
Die gefragtesten Sattelaufliegertypen 2024
Hohe Angebotspreise und Preisvorschläge vor dem Jahreswechsel
Das knappe Laderaumangebot macht verfügbare LKW-Kapazitäten besonders wertvoll. In der Logistikbranche wird intensiv um Preise verhandelt.
Transportpreise im vierten Quartal:
- Durchschnittliche Angebotspreise in Europa: 1,44 €/km bis 1,74 €/km.
- Deutschland: 1,60 €/km bis 1,86 €/km.
- Anstieg in den letzten beiden Dezemberwochen: etwa 20 %.
Jahresvergleich:
- Angebotspreise: gestiegen um bis zu 16,5% europaweit.
- Geforderte Preise von Transporteuren: um bis zu 18% höher als im Vorjahr.
Dieser Anstieg verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Marktbedingungen im Auge zu behalten.
Ausblick auf Straßengüterverkehr 2025: Optimismus trotz Unsicherheit
Für das erste Quartal 2025 ist weiterhin mit einem hohen Transportbedarf auf dem Spotmarkt zu rechnen. Unternehmen meiden derzeit langfristige Verträge, was die Dynamik jedoch erhöhen könnte. Das Verhältnis von Fracht zu verfügbarem Laderaum wird voraussichtlich über 65:35 bleiben.
Mit steigender Nachfrage werden auch die Transportpreise in die Höhe gehen. Diese Erhöhungen sind notwendig, um die gestiegenen Kosten, wie CO2- und Maut-Abgaben, auszugleichen. Analysten von Transport Intelligence erwarten, dass der europäische Straßengüterverkehr im Jahr 2025 um 2,0 % wachsen wird – mit einem Gesamtwert von über 436 Milliarden Euro. Gunnar Gburek betont: „Insgesamt sieht es also nicht ganz so düster aus für den europäischen Transportsektor.“
Trotz der unsicheren Marktentwicklung stehen die Chancen für die Branche insgesamt nicht so schlecht.
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