13.04.2016

Transportbarometer: Markt startet schwach ins Jahr 2016

Eine Branche auf der Suche nach der Fracht

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Erkrath, 13.04.2016 – Die europäische Transportbranche hat im 1. Quartal dieses Jahres einen schwachen Auftakt erlebt. Das geht aus den aktuellen Zahlen des TimoCom Transportbarometers hervor. Demnach lag der Frachtanteil im Verhältnis zu den freien Kapazitäten bei einem Wert von 30:70 in den ersten drei Monaten. Doch es scheint, dass mit den wärmeren Temperaturen auch der Transportmarkt langsam auftaut.

Das Jahr 2016 begann äußerst zurückhaltend mit einem Rückgang der freien Frachten in Europa. Am Ende des Monats Januar zeigte das TimoCom Transportbarometer einen Frachtanteil von 36% an – sechs Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahres.

Februar mit Negativrekord
Doch es sollte die Transportbranche noch härter treffen. Im Februar zeigte sich ein deutliches Fracht- zu Laderaummissverhältnis im Transportmarkt: den 21% angebotener Fracht standen 79% freie Laderaumkapazitäten gegenüber. So war der Februar der schwächste Monat seit über fünf Jahren.

„Wir sehen hier die Auswirkungen der Herausforderungen, denen die europäische Transport- und Logistikbranche seit vielen Monaten ausgesetzt ist“, sagt Marcel Frings, Chief Representative von TimoCom. „Die Terrorgefahr und vor allem die Flüchtlingskrise haben dazu geführt, dass die Grenzen auch im Schengenraum wieder geschlossen werden. Der bisher freie Strom an Waren, wird jetzt wieder durch Nadelöhre gequetscht.“

Diese Einschätzung wird auch von der Bundesvereinigung Logistik (BVL) im aktuellen Logistik-Indikator für das 1. Quartal geteilt: „Finanzkrise, Griechenlandkrise, Grexit, Brexit und Flüchtlingskrise – die Kette historisch neuer Themen reißt nicht ab. Unwägbarkeiten hinsichtlich verstärkter Grenzkontrollen im Schengenraum mahnen die Logistikdienstleister zur Vorsicht: Sie erwarten neue – kostenintensive – Herausforderungen und Change-Prozesse. Hinzu kommen Unsicherheiten über die internationale wirtschaftliche Entwicklung und die Intensität der digitalen Transformation.“

Erkennbarer Aufwärtstrend
Im März gab es traditionell wieder mehr zu transportieren. Das Frühlingserwachen mit den ersten Sonnenstrahlen hatte auch eine belebende Wirkung auf den Transportmarkt. Der Frachtanteil stieg um 12 Prozentpunkte auf 33% (2015: 40%) und gab damit die Richtung der kommenden Monate vor.

„Auch wenn sich das ifo Wirtschaftsklima für den Euroraum zu Jahresbeginn eingetrübt hat. Ab jetzt wird sich die Konjunktur wieder beleben, denn die Menschen zieht es nach draußen. Dies hat klassischerweise direkte Auswirkungen auf den europäischen Transportmarkt. Wir erwarten, dass in den kommenden Wochen wieder vermehrt Frachtaufträge in die TimoCom Transportplattform eingestellt werden“, so Frings.

Bereits gegen Ende März ist es zu einer stetigen Angleichung des Fracht- zu Laderaumverhältnisses gekommen. Spannend bleibt nun vor allem die Frage, ob der Markt den Schwung mit ins 2. Quartal nehmen kann.

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