Logistikwissen 06.07.2021
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Kennen & Lernen mit Adela Grama: Fortschritt und Dynamik vs. veraltete Arbeitsweisen in der Logistik

das TIMOCOM Kurzinterview

Adela Grama, Head of Sales BU Warehouse, MHP Solution Group

Laut Adela Grama, Head of Sales BU Warehouse, MHP Solution Group, ist der Einsatz von Innovationen und neuen Technologien unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Genauso wie Mut und Entscheidungsfähigkeit. Viele Unternehmen unterschätzen jedoch den großen Einfluss, den Logistikprozesse auf ihre Wirtschaftlichkeit haben. Sie verpassen damit enormes Optimierungspotenzial. Logistik wird oft nur „nebenbei gemacht“ – oder man traut sich einfach nicht, neue Wege zu gehen. 

In „Kennen & Lernen – das TIMOCOM Kurzinterview“ verrät Grama außerdem, was für sie die Logistikbranche ausmacht, mit welchem Schlag Menschen sie am liebsten zusammenarbeitet und was ihr dabei hilft, sich innerhalb von drei Minuten zu regenerieren.

Der Weg zur Logistik

1. Wie sind Sie zur Logistik gekommen und was gefällt Ihnen daran?

Es war ein Zufall! Ich wollte eine Veränderung, die mir auch erlauben würde, Französisch in meinem Arbeitsalltag zu sprechen. Und die Logistik ist bekanntlich eine der internationalsten Branchen überhaupt. Mir gefiel sofort die Fortschritts-Dynamik, die hier vorherrscht. Gerade der Bereich Logistik-Softwarelösungen befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen veralteten Denk- und Arbeitsweisen – sowie dem Drang mit neuen Technologien die Supply Chain Prozesse zu vereinfachen und nachhaltig zu machen. Viele Unternehmen müssen sich aktuell neu erfinden, um mithalten zu können. Das erfordert Entscheidungsfähigkeit, Mut, agile Arbeitsmethoden, kreative Ideen und Geduld. Das sind Attribute, die ich an einem Arbeitsumfeld sehr schätze.   

2. Welche war Ihre beste berufliche Entscheidung?

Die Entscheidung mich nicht zu verändern, um beruflich erfolgreich zu sein. Vielmehr suche ich mir das berufliche Umfeld danach aus, ob ich mich dort mit meiner Art zu denken und zu handeln willkommen fühle.

Aha-Moment

3. Wann hatten Sie zuletzt einen Aha-Moment und worum ging es?

„Ich regle das selbst und du sollst mir einfach vertrauen. Mehr brauche ich im Moment nicht mehr.“ So beendete ein junger Kollege aus meinem Team ein Gespräch, bei dem wir versuchten, eine kritische Situation abzuwenden und eine schnelle Lösung für den Kunden zu finden. Ich war begeistert und dachte: „Wow, wie großartig ist das denn?“ Genau mit solchen Menschen will ich zusammenarbeiten. Wir hatten viele Eventualitäten abgewogen, uns selbst und andere kritisch hinterfragt. Am Ende stand fest: Ganz gleich, wie es ausgeht, es würde eine enorm wertvolle Erfahrung für den Kollegen sein.

Empfehlung

4. Welches Hilfsmittel (z. B. App, Website oder Buch) empfehlen Sie – und warum?

Ich bin aktuell begeistert vom Podcast „HubermanLab“ des Neurowissenschaftlers Andrew Huberman. Da wir zu oft wie außer Atem unseren Körper und Geist durch den beruflichen Alltag jagen, bleibt wenig Zeit für Regeneration. Der Stanford-Neurowissenschaftler gibt konkrete und schnell umsetzbare Tipps – und vermittelt gleichzeitig viel Wissen über biologische Prozesse. In einer für alle verständlichen Sprache. Ich habe von ihm gelernt, auch in drei Minuten zwischen zwei Meetings durch die richtige Atemtechnik meinen Fokus wiederzuerlangen. Wissenschaft zugänglich und im Alltag anwendbar machen – das finde ich großartig an dem Podcast.

Größte Herausforderung in der Logistik

5. Was sehen Sie aktuell als größte Herausforderung in der Logistik?

Eine Herausforderung bleibt die Tatsache, dass die Logistik immer noch nicht über das Image und die Reputation im wirtschaftlichen Zusammenhang verfügt, die sie verdient. Auf Unternehmensebene beginnt es damit, dass in den meisten Fällen bei Automatisierung oder Prozessoptimierungen das Thema „Logistik“ nur nebenbei erwähnt wird. „Können Sie auch irgendwas mit Logistik?“ – fragen dann viele.

Spätestens nach 2020 ist klar, wie viele für die Gesellschaft wichtige Prozesse in der Hand der Logistik liegen. Letztes Jahr ging es oft um existenzielle Fragen. Menschen mussten versorgt und Fabriken mit Rohmaterialien beliefert werden. Und plötzlich war Logistik in aller Munde. Ich hoffe, dass es nicht nur eine Ausnahmeerscheinung bleibt, sondern ins allgemeine Bewusstsein rückt. Viele Unternehmen positionieren sich aktuell mit dem Aufruf „Wir wollen in die Logistik investieren!“

Zum Glück zeigt auch die Dichte der Start-ups im Logistikbereich und die Begeisterung der neuen Generation an Kollegen, dass Logistik viel mehr ist und kann als nur Diskussionen über die „letzte Meile“.

 

Zur Person:
Adela Grama ist Head of Sales Business Unit Warehouse bei der MHP Solution Group. Die Führungskraft hat Politik, Geschichte und Wirtschaft in Wien, Augsburg und Paris studiert. Neben ihrer Erfahrung im Bereich Sales, war sie ebenfalls in der PR und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Grama spricht sechs Sprachen und liebt es in einem internationalen Umfeld zu arbeiten. Die passionierte Verhandlungsführerin umgibt sich gern mit Menschen, die anders denken und kritische Situationen auch mal aushalten, ohne gleich aufzugeben.

 

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