Transportmarkt 14.07.2025
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Letzte Meile: Logistik wird schneller, smarter, grüner

Weniger Stau, weniger Emissionen, mehr Effizienz: Das sind die Lösungen für die letzte Meile

Der boomende E-Commerce wird in den kommenden Jahren die Probleme auf der letzten Meile noch verschärfen.

Urbanisierung und Onlineboom stellen die Paketlogistik auf der letzten Meile vor neue Herausforderungen. Sie wird dadurch zum entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen. Damit Online-Händler und ihre Logistikpartner auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie innovative Wege gehen. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, mit welchen Strategien das gelingen kann.

Die letzte Meile im Fokus: Verkehr, Emissionen und steigender Zeitdruck

Der Onlinehandel wächst seit Jahren unaufhaltsam und mit ihm steigt die Zahl der Sendungen, die täglich an Millionen von Empfängern zugestellt werden. Immer mehr Waren müssen bewegt werden, was die Logistik auf der letzten Meile zunehmend belastet.

Im B2C-Bereich bezeichnet man mit dem Begriff "letzte Meile" die Lieferung bis an die Haustür des Endkunden. Im B2B-Umfeld umfasst sie hingegen die Zustellung bis zum Lager, zur Filiale oder direkt an den Einsatzort wie eine Baustelle oder Produktionsstätte. Gerade dieser Abschnitt der Lieferkette gilt in beiden Fällen als besonders anspruchsvoll, da er mit vielen Herausforderungen verbunden ist.

Mit dem wachsenden Warenverkehr nehmen auch die Belastungen in städtischen Gebieten zu. Steigender Verkehr, knappe Ladezonen und enge Zeitfenster führen zu Staus, Verzögerungen und höherem Druck auf Fahrer und Disponenten. Gleichzeitig wächst durch die zunehmende Urbanisierung die Zahl der Menschen und Unternehmen in Ballungsräumen und damit die Anforderungen an eine effiziente Logistik.

Auch die Politik reagiert auf diese Entwicklung. Ziel ist es, den Verkehr in den dicht besiedelten Städten umweltfreundlicher zu gestalten und die Belastungen für Menschen und Umwelt zu reduzieren. Damit das gelingt, müssen bestehende Transportsysteme effizienter genutzt und innovative Ansätze entwickelt werden.

Auch die Politik reagiert auf diese Entwicklung. Die Europäische Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, den Verkehr in Städten deutlich umweltfreundlicher zu gestalten. Das teilt sie in einer Mitteilung "Der europäische grüne Deal" aus dem Jahr 2019 mit. Bis 2030 sollen die Schadstoffemissionen erheblich sinken, um die Klimaziele der EU zu erreichen. Bestehende Transportsysteme müssen effizienter genutzt und nachhaltige Lösungen entwickelt werden.

Neue Lösungen für die letzte Meile sind also gefragt, um den städtischen Verkehr zu entlasten und die letzte Meile effizienter zu gestalten. Doch welche Maßnahmen können dabei helfen? Im Folgenden stellen wir drei digitale Wege vor, mit denen Unternehmen ihre Transporte auf der letzten Meile optimieren können.

Drei Ansätze für mehr Effizienz bei der Zustellung auf der letzten Meile

Kooperation mit anderen Akteuren der Transportbranche

Um die Herausforderungen der letzten Meile zu meistern, ist Zusammenarbeit gefragt. Laut einer Studie des BVL zum Verkehrsfluss in deutschen Städten möchten Logistiker in Zukunft Schwierigkeiten auf der letzten Meile durch Kooperationen vermeiden. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, die Zusammenarbeit mit anderen Händlern und Lieferanten sei in Planung.

Logistikunternehmen, Händler und Lieferanten können durch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen den Verkehr entlasten und die Zustellung effizienter gestalten. Kooperationen erleichtern die Bündelung von Lieferungen und sorgen dafür, dass weniger Fahrzeuge gleichzeitig unterwegs sind. Ein starkes Netzwerk ist dabei entscheidend. Auf Plattformen wie dem TIMOCOM Road Freight Marketplace vernetzen sich über 55.000 geprüfte Unternehmen, um Fracht und Laderaum zusammenzubringen.

Ein weiteres Beispiel ist die Zusammenarbeit zwischen klassischen Speditionen und Radlogistikern. "Während der LKW auf längeren Distanzen oder bei größeren Volumen seine Stärken ausspielt, kommt das Lastenrad für die effiziente und grüne letzte Meile ins Spiel. Kombiniert mit unserem verkehrsgünstig gelegenen City-Hub übernehmen unsere Räder elegant all das, was für die LKW-Fahrer:innen nur Stress bedeutet. Da ein Rad eine Europalette fasst, können sogar bereits vorgepackte Paletten einfach verladen werden", sagt Roman Ebener, Gründer des Unternehmens FrachtRadler aus Essen.

Hier finden Sie das ganze Interview mit Roman Ebener über neue Impulse für die letzte Meile im urbanen Raum:

Bündelung von Waren für die Zustellung auf dem letzten Wegstück

In genannter Studie des BVL gaben die Befragten an, dass eine Transportkonsolidierung wichtig bis sehr wichtig für sie ist. Immer mehr Sendungen sind klein und müssen dennoch einzeln transportiert werden. Das verursacht zusätzliche Fahrten, höhere Kosten und unnötige Emissionen.

Durch die Bündelung mehrerer Aufträge in einer Lieferung können Transporte effizienter gestaltet und die Zahl der Fahrten reduziert werden.

Im B2C-Bereich bedeutet das zum Beispiel, dass Pakete verschiedener Händler zentral gesammelt und von dort aus gemeinsam an Endkunden ausgeliefert werden. Mikro-Hubs und Paketstationen spielen dabei eine immer größere Rolle.

Anders sieht es im B2B aus: Hier geht es oft um die Konsolidierung ganzer Paletten oder Teilladungen für die Belieferung von Filialen, Lagern oder Baustellen. Unternehmen setzen dabei verstärkt auf externe Logistikdienstleister, um flexibel zu bleiben und Kosten zu reduzieren. Solche Teil- und Komplettladungen lassen sich beispielsweise flexibel über digitale Frachtenbörsen anbieten und vergeben.

Effiziente Flottenauslastung und weniger Leerfahrten

Nachhaltigkeit in der Logistik gewinnt immer mehr an Bedeutung. Viele Transportunternehmen setzen sich das Ziel, ihre Fahrzeuge optimal auszulasten und Leerfahrten zu vermeiden. So lassen sich nicht nur Kosten senken, sondern auch der CO₂-Ausstoß verringern – ein Gewinn für Umwelt und Städte.

Im B2C helfen intelligente Routenplanung und flexible Zustellmodelle, Zustellfahrzeuge besser auszulasten und unnötige Wege zu vermeiden. Im B2B bedeutet das, Fahrten ohne Ladung zu reduzieren und LKW-Kapazitäten effizienter zu nutzen.

Über Frachtenbörsen können freie Ladeflächen einfach angeboten oder passende Teil- und Komplettladungen gefunden werden. Der sogenannte "Spotmarkt" unterstützt diesen Prozess, indem Angebot und Nachfrage in Echtzeit zusammengebracht werden. Für Transporteure bedeutet das eine höhere Auslastung und mehr Umsatz, für die Städte weniger Verkehrsbelastung und Emissionen.

Wie die letzte Meile zum Erfolgsfaktor wird

Die Herausforderungen auf der letzten Meile sind groß, aber sie bieten auch enorme Chancen. Urbanisierung, Onlineboom und der Druck zu mehr Nachhaltigkeit fordern von Unternehmen neue Lösungen, um Warenströme effizienter und umweltschonender zu gestalten. Kooperationen, die Bündelung von Waren und die optimale Auslastung der Flotte sind drei zentrale Hebel, um den Verkehr in Ballungsräumen zu entlasten und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben.

Warum wir über Logistik schreiben? Weil wir seit über 25 Jahren Fracht und Laderaum zusammenbringen. Mit mehr als 55.000 Kunden ist der TIMOCOM Road Freight Marketplace eines der führenden Logistiknetzwerke für den Straßengüterverkehr in Europa.

 


 

Benedikt Stasch

Marketing Campaign Manager

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