TIMOCOM Transportbarometer Q3 2025: Mehr Fracht, weniger Laderaum, zunehmende Internationalisierung
Transportnachfrage in Europa steigt um 25 % – Laderaumangebot verlagert sich auf drei osteuropäische Zentren
Wie in der aktuellen Pressemitteilung berichtet, zeigt das TIMOCOM Transportbarometer im dritten Quartal 2025 klare Trends: die Transportnachfrage in Europa steigt deutlich – bedingt durch die wirtschaftliche Erholung in Westeuropa. Gleichzeitig verlagert sich das Laderaumangebot zunehmend auf einzelne osteuropäische Regionen. Diese Entwicklung fordert Verlader sowie Transportdienstleister gleichermaßen heraus.
Heißer Herbst in Westeuropa: +25 % mehr Frachten
Fast 25 % mehr Frachtangebote europaweit gab es im dritten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Der starke Nachfrageanstieg, besonders in Westeuropa, spiegelt die wirtschaftliche Erholung in Ländern wie Frankreich, Spanien und Italien wider“, erklärt Gunnar Gburek, Head of Business Affairs bei TIMOCOM. Auch in Osteuropa, vor allem in Polen, wächst der Markt deutlich. Dies führt zu einer Verschiebung der verfügbaren Kapazitäten.
Frachtangebote Europa - Q3 2025 vs. Q3 2024
Transportnachfrage wächst europaweit um +24,8%
Top 5 Frachtanbieter-Märkte: Deutschland, Frankreich, Polen, Italien, Niederlande
Westeuropa als Wachstumstreiber: 31,5%
- Polen: +31 % Frachtangebote nach einer Verdreifachung im Vorjahr
Der Blick auf Deutschland: Frachtvolumen auf dem Sprung ins Ausland
Um 31 % legte das Frachtangebot in Deutschland im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr zu – während das verfügbare Laderaumangebot deutscher Unternehmen um 15 % rückläufig war. Erstmals macht der Binnenverkehr weniger als die Hälfte der Transportnachfrage aus. Stattdessen verlagert sich der Fokus deutlich auf den internationalen Verkehr. Insbesondere zwischen Deutschland und Nachbarn wie Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Polen zieht das Frachtenvolumen merklich an.
Die Transportpreise im Spotmarkt liegen derzeit zwischen 1,56 € und 1,90 € pro Kilometer, die Transportdienstleister bieten meist 1,69 € bis 2,06 €. Diese Preisdifferenz zeigt, dass es im Markt nach wie vor Verhandlungsspielraum gibt.
Deutschland - Q3 2025 vs. Q3 2024
Frachtangebote nahmen um 31 % zu
Laderaumangebot nahmen um 15% ab
Binnenverkehr und internationale Routen ausgeglichen
Preise sind um durchschnittlich 0,10 € pro km gestiegen
Osteuropa legt zu: Litauens LKW-Kapazitäten wachsen kräftig
Das LKW-Laderaumangebot im europäischen Straßengüterverkehr blieb im 3. Quartal 2025 auf dem Vorjahresniveau. „Der Rückgang von 3 % täuscht über große Veränderungen hinweg“, erklärt Gunnar Gburek. „Einige Märkte haben starke Einbrüche erlebt, die andere Märkte ausgleichen. Es zeigt sich eine klare Verlagerung der Kapazitäten auf bestimmte Regionen.“
35 % Plus – so stark wuchsen die litauischen Transportdienstleister im dritten Quartal. Damit sind sie der größte und konstanteste Anbieter von Laderaum im europäischen Spotmarkt. Dahinter folgen polnische Unternehmen, obwohl deren Angebot zuletzt zurückging, sowie rumänische Firmen, deren Laderaumangebote um +27 % gestiegen sind. Laut Gunnar Gburek verändern sich Polen und Rumänien stark. Die Wirtschaft wächst, deshalb werden LKW und Fahrer zunehmend in der Region eingesetzt. Lange Strecken nach Westeuropa sind weniger gefragt.
Laderaumangebote - Q3 2025 vs. Q3 2024
Top 5 Laderaumanbieter-Märkte: Litauen, Polen, Rumänien, Ungarn, Österreich
Osteuropäische Großanbieter mit wechselhaftem Verlauf: Polen: +24 % (2023-2024) und -21 % (2024-2025); Rumänien: -47 % und +27 %
Westeuropas Unternehmen bieten weniger Laderaum an: Niederlande -20 %, Österreich -19 %, Deutschland -15 %
- Balkan verliert Kapazitäten an Rumänien: Bulgarien -21 %, Slowenien -24 %, Kroatien -5 %, Serbien +3 %
Österreich als Logistik-Drehscheibe: Fracht wächst, Kapazitäten bleiben knapp
Österreich bleibt ein unverzichtbarer Transitmarkt, da 88 % der Frachten über internationale Routen verlaufen. Trotzdem zeigt der Spotmarkt aktuell ein deutliches Ungleichgewicht: Während die angebotenen Frachten im 3. Quartal um 23 % zulegten, sank das Laderaumangebot österreichischer Unternehmen um 19 %. Die fehlenden Kapazitäten werden laut Gburek zunehmend von osteuropäischen Carriern bereitgestellt.
Österreich - Q3 2025 vs. Q3 2024
Frachtangebote nahmen um 23% zu
Laderaumangebot nahmen um 19% kontinuierlich ab
Internationale Routen dominieren mit einem Anteil von 88%
Top-Relationen mit Nachbarländern Deutschland, Italien, Ungarn, Tschechien, Slowenien
Ausblick auf Q4 in 2025
Im vierten Quartal 2025 bleibt die Lage auf dem Spotmarkt angespannt. Die Nachfrage erhöht sich vor allem durch privaten und staatlichen Konsum zum Jahresendgeschäft, während das verfügbare Laderaumangebot kaum wächst. „Wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit wagen Unternehmen kaum Investitionen in neue Fahrzeuge oder Personal – trotz steigender Preise“, erklärt Gunnar Gburek, Head of Business Affairs bei TIMOCOM.
Der aktuelle Transportbarometer-Report von TIMOCOM liefert wertvolle Hinweise, damit Unternehmen diese Marktentwicklung besser einschätzen und fundierte Entscheidungen treffen können. Schauen Sie rein und bleiben Sie informiert!
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Olga Polasik-Rüffer
Senior Marketing Communications Manager